Widerstand ist ein Beziehungssignal
- Natascha Schwemmle

- 22. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Ob neue Abläufe, Tools oder Regeln: Das erste „Nein“ ist oft kein Angriff, sondern ein Hinweis. Menschen testen, ob sie gesehen werden, ob das Ziel verständlich ist und ob der Weg machbar wirkt. Wer Widerstand als Beziehungssignal liest, führt besser – und verändert nachhaltiger.
Widerstand ist selten Ungehorsam - meist ist es ein Ruf nach Klarheit, Sicherheit und Zugehörigkeit.

Genau hier kippt in vielen Projekten die Stimmung: Entscheidungen ziehen sich, Schattenprozesse entstehen, Qualität schwankt. Nicht, weil niemand will – sondern weil Erwartung, Struktur und Priorität unscharf sind und Kommunikation zu spät kommt.
Erkennst du dich?
Neues Tool vorgestellt, Prozess erklärt, alle nicken – und in der Woche danach passiert wenig. Aufgaben wandern, Fristen rutschen, Freigaben kommen spät. Du erklärst denselben Schritt zum dritten Mal, trotzdem tauchen dieselben Fragen wieder auf. Am Ende bist du erschöpft, nicht vom Tun, sondern vom Nachfassen.
So zeigt sich das im Alltag
„Ja, aber …“ bremst Gespräche aus.
Tickets starten ohne klare Definition und hängen im Pingpong.
Mails mit vielen CCs, weil niemand das Risiko allein tragen will.
Offiziell klare Prioritäten, praktisch vom Dringenden überrollt.
Meetings: viel Verständnis, wenig Entscheidung.
Warum das passiert
Erwartungen sind unscharf: Wer entscheidet wann, nach welchen Kriterien?
Struktur fehlt: kein gemeinsames Bild von „fertig“ und „startklar“ (DoD, DoR).
Zu viel parallel: Belastung ist unsichtbar, WIP-Limits fehlen.
Unsicherheit: Angst vor Fehlern, Statusverlust, Nicht-Dazugehören.
Kommunikation zu spät oder zu allgemein: Bedürfnisse bleiben unausgesprochen.
Die eigentliche Botschaft
Widerstand ist selten Ungehorsam – meist ein leises „Schaff mir Klarheit, Sicherheit, Zugehörigkeit“. Genau dort anzusetzen, bringt Bewegung in die Sache.

Mein Lösungsweg – kurz & wirksam
Erwartung klären: Ziel in 1 Satz, Rolle benennen, Entscheidungsrahmen festhalten.
Klar starten, sauber beenden: DoR und DoD am Task – sichtbar für alle.
Kapazität steuern: WIP-Limit pro Person/Team, 30–60–90 Puffer einplanen.
Widerstand führen: Kurzdialog „Beobachtung – Bedeutung – Bedürfnis – Angebot“. Satzstarter: „Wovor schützt dich dein Nein gerade?“
Umsetzung & Takt: Asana-Template mit Pflichtfeldern (Titel, Ziel, DoR/DoD, Deadline, Verantwortliche, Check-in). Wöchentlich 25 Minuten Steuertermin: Ziel, Status, Abweichung, Entscheidung, Maßnahme. Mini-Pilot 2 Wochen, dann skalieren.
Effekt:
Weniger Pingpong, schnellere Entscheidungen, verlässliche Ergebnisse – und spürbar mehr Ruhe im Alltag.

Zum Dranbleiben habe ich dir eine kleine Anleitung vorbereitet – kompakt, 10–15 Minuten, direkt anwendbar. Damit führst du Gespräche vom „Ja, aber“ zum „Ja, unter Bedingungen“. Hier geht es direkt zu deiner Anleitung.
Und falls es immer noch hakt: Genau da liegt meine Stärke. Ich komme mit klarer Struktur, DoR/DoD, realistischen WIP-Limits und kurzen Steuerterminen ins Team und mache Entscheidungen handhabbar. Wenn du magst, starten wir mit einem kurzen Kennenlerncall – ganz unkompliziert. Schreib mir einfach „Decoder?“ als Betreff, dann weiß ich Bescheid.
Herzlich - Deine Natascha





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